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Verlagsprogramm:
BLUES-SCHALTKREISE
Gedichte von Edgar Leidel
Der Tag als ich Salman Rushdie in Oxford
im McDonald's sah und ihn mit Stanley Kubrick
verwechselte wird hier nur ganz am Rande erwähnt
Gedichte von Edgar Leidel
MUDEV SKRUGEL LEGT NACH
von Thomas Stemmer
SPRACHE IST EIN VIRUS
von Axel Monte / Jürgen Ploog
HYPOCHONDRIUM
von Rüdiger Saß
PFREIMD w ä r t s
von Thomas Stemmer
DAS LAND GEFÄHRDEN
von Urs Böke
ABGEZOCKT & ZUGENÄHT
Anthologie aus der SB-Szene
NONE-NIGHT-STANDS...
von Johanna Machtl
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Edgar Leidel:
"Blues-Schaltkreise" - Gedichte
ISBN 978-3-933805-09-6, 75 Seiten / EUR 9,80
So blau war der Blues noch nie
In seinem neuen Gedichtband, dem nummehr dritten (seinem zweiten im PO EM PRESS Verlag), widmet Edgar Leidel sich mit wunderbarer Konsequenz dem Langgedicht.
Als Blues-Barde mixt Leidel einen höllisch heißen Cocktail. Befeuert damit nicht nur unsere Geschmacksknospen. Er entwirft beinahe synästhetisch anmutende Gebilde, die einen mal mit dem feinen Strich der Beobachtung nur sanft touchieren, ein anderes mal aber mit der vollen Wucht der Gefühlsfarben völlig enthemmt auf uns einprügeln.
Ohne pathetisch zu wirken - aus keiner Zeile tropft der Schmalz - besingt Leidel das Leben. Dies klingt manchmal sehr behutsam und zärtlich. Mit großem Respekt nähert Leidel sich dem großen Geheimnis, in das wir täglich aufwachen, in das wir jeden Abend hineinträumen. Ein anderes Mal hat er nicht nur vom Zaubertrank genippt, er hat den ganzen Kessel leergetrunken und spricht, wie ein völlig enthemmtes Medium, in Zungen.
Erstaunlich, mit welcher Weitsicht und mit wieviel Verständnis der noch recht junge Autor seine Songs vorträgt. Obwohl sprachlich sorgfältig durchkomponiert und mit einer gehörigen Portion Rhythmus versehen, wirken seine Gedichte stets erfrischend "normal". Einfach schön. Unprätentiös wie ein guter Wein.
Lassen sie sich berauschen!
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Edgar Leidel:
"Der Tag als ich Salman Rushdie in Oxford im McDonald's
sah und ihn mit Stanley Kubrick verwechselte wird hier
nur ganz am Rande erwähnt" - Gedichte
ISBN 3-933805-08-2, 86 Seiten / EUR 9,80
Edgar Leidel schreibt Gedichte wie majestätische, bisweilen auch
reißende Flüsse. Einmal von ihren Wogen gepackt, ist man bedingslos den
Elementen, ihrem Willen, ausgeliefert. Die ganze Schönheit, Anmut, aber
auch das Trügerische und Zerstörische im Leben rauscht an einem vorbei.
Der Autor macht nicht einfach halt oder sogar kehrt, wenn er auf
Hindernisse stößt. Es wird die Kanone in Anschlag gebracht, vielleicht
vorher noch eine Tasse Kaffee getrunken und der Sombrero zurechtgerückt,
denn man will ja nicht stillos zum Showdown antreten.
Wer gute Beatliteratur schätzt, wird seine Freude an dem jungen Autor
haben. Ob in Afrika, Schottland oder Spanien, oder auch zu Hause am
Küchentisch bei einem späten Frühstück: er ist, im besten Sinne, UNTERWEGS.
Auszug aus dem Gedicht "Coda":
Ich möchte echte Überzeugungen entwickeln
und ausseihen, etwas ausseihen aus dem
Kuddelmuddel, aber mir fällt nichts anderes ein
als tangverkrustete Steilufer mit
windschiefen Kiefern obendrauf
nichts anderes als die salzige Sonne auf den Molen
und Schleusen, wo die Ruten alter Männer
in das Algen Ölflecken Wasser hängen
mit den Sehnen und dem Köder am Haken
nichts als Knüppel die Fischschädel spalten
und wie ich Schwimmblasen zertreten habe
nach dem Ausweiden als wären es Knallerbsen
nichts als der Sperling, den ich aus dem Baum schoss
nichts als Blut und die gespreizten Flügel des kleinen
Körpers der manchmal in gewissen Nächten
auf meiner Brust liegt und mich sogar davon abhält
die Mücke zu zerschlagen, die mich piesackt...
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Thomas Stemmer:
"Mudev Skrugel legt nach" - ein collagierter Roman -
ISBN 3-933805-07-4, ca. 66 lindgrüne Seiten / EUR 20,00
Inhalt: 1) Warum auch nicht ein Traum? - 2) Der Traum-Sammler - 3) Fluchtbüro - 4) Mirakel & Co. - 5) Im Cafe Gudratil - 6) Beo-logisches: Wenn Vögel sprechen, sprechen sie gut - 7) Die Zeit läuft ab! - 8) Von der Sicherung des Traumcodes - 9) Neues Leben in der Todeszone.
Textprobe und Rezension:
Der Traum-Sammler
Mudev Skrugel wußte es: Der Traumsammler war schlau!
Eine durchdringende Bedrohung von unbekannter Quelle. Was war es?
Hatten vielleicht die Truppen der Krankenkassen Geländegewinne gemacht und ganze Städte in Dateien zentralerfaßt?
Skrugel fragte den Traumsammler.
"Wovon leben Sie eigentlich, Herr Traumsammler? Sie wissen, Sie können immer überleben! Verraten Sie Ihr Geheimnis!"
Ein ungewöhnlich warmer Oktober, der eine Insektenflut hervorbrachte --- (Viel zu früh für den teuren Wintermantel!!!) Erinnerung: Nebel in Paris--- ("Nun... lebt der Traumsammler nun tatsächlich in Töpfrauchzarn??? ---)
Vielleicht war das Treffen nicht herzlich, doch ganz bestimmt war es höflich. Sorgsam wurde Kaffee serviert: 2 Tassen, Milch--- "Sie werden sich doch ganz gewiß der medizinischen Zwangsbehandlung entziehen, nicht wahr?" Der Traumsammler
lächelte. Genau so hatte er stets seine Träume gesammelt, mit einem Lächeln auf den Lippen!
"Wenn Sie wollen, Herr Mudev Skrugel, könnte ich Ihnen nun meine Sammlung zeigen! Doch passen Sie auf! Wenn Sie alles gesehen haben, verdrängen Sie es einfach in einen stillen Winkel Ihres Gedächtnisses! So lebt sich's besser. Und den Schlüssel, Herr Skrugel, bewahren Sie gut!"
Mudev Skrugel nickte. Er hatte zwar nicht alles verstanden, was er da hörte, doch was bedeutete das schon... Die schwere Türe öffnete sich knarrend und gab den Blick frei auf Regale wie für Reliquien, Knochen und dergleichen---
"Reine Traumsubstanz!"
"Die erste Regel, Herr Mudev Skrugel, wäre: Gehen Sie keiner regelmäßigen Beschäftigung nach! ES SEI DENN, ES WÄRE IHRE EIGENE ARBEIT!"
Skrugel verneigte sich: "Das habe ich niemals vorgehabt..."
"Noch Kaffee?"
"Sehr gerne!"
Dampf --- Formen der sich lösenden Milch im schwarzen Gebräu.
"Eine schlaue Sache---"
"Sie sagen es! Sie sagen es!!!---"
"Wann hatten Sie ihre letzte Zahnarztbehandlung?"
"I972."
Über diese Antwort schien der Traumsammler hochgradig befriedigt: "Gut! Sehr gut! Das ist 30 Jahre her. Ihre Unterlagen dürften inzwischen verschwunden sein --- Kommen Sie! Ich kann Ihnen deswegen die nächste Kammer des Traumarchives zeigen---"
Der Traumsammler fragte: "Wollen Sie einen Traum hier ablegen?"
Spanische Pension---Die Wirtin eine heilige Zauberin---Windig---könnte das Ende des Lebens sein; Vision: am nächsten Morgen tot aufgefunden, Kopfschuß. --- Nichts dergleichen! So einfach kann man einen gestandenen Poeten, Bohemien und Stadtläufer nicht zur Strecke bringen --- ÜBERLEBT!!!!!!!!! ---
Der Traumsammler grinste: "Verflucht gutes Material..." --- Und er setzte sich mit einem Ausdruck von Zufriedenheit im Gesicht zurück.
Buchbesprechung:
"... Der Roman könnte mit seinen 49 Seiten auch als Anti-Roman
bezeichnet werden, schlank angeschrieben gegen die megalomanische
Wälzerflut des Betriebs. Der Autor erzählt neue Abenteuer von seinem
Alter ego Mudev Skrugel, einem Agenten der Alternative, der in viele
Rollen schlüpfen kann: Berichtet wird von Skrugels
Auseinandersetzungen mit dem Sprechen der Vögel, dem "Fluchtbüro" und
der "Sicherung des Traumcodes". Thomas Stemmer tippte den
polyperspektivisch gebrochenen Text mit einer Olympia Splendid
Reise-Schreibmaschine und bespielte damit jede der 49 collagierten
Seiten individuell..."
Florian Vetsch
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Axel Monte / Jürgen Ploog:
"Sprache ist ein Virus"
ISBN 3-933805-06-6, ca. 100 Seiten / EUR 12,00
"Ein Wort ist keineswegs der Gegenstand, für den es steht. Gebrauch bestimmt, was Wörter bezeichnen, & das ist der Faktor, mit dem sie
beladen sind, ein Faktor, auf den weder Schreiber noch Leser einen
Einfluss haben. Es ist also nicht falsch, Wörter als Organismen zu
betrachten, & Burroughs hat sie zu Viren deklariert. Ein Virus ist
kein Lebewesen im üblichen Sinn, es ist eher eine Botschaft. Es lebt,
um diese Botschaft auf einen anderen Organismus zu übertragen. Wer
das weiss, muss sich darauf einstellen, dass er es im Umgang mit
Worten mit Fremdkörpern zu tun hat."
Jürgen Ploog
Mesostichon von Axel Monte:
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Vor den Notausgängen tippt Chandler Kriminalromane. Dope brachte ihn dann auf Visionen, die im Glanz des Coke-Automaten in Erscheinung treten. Ich schreibe im grauen Niemandsland, in einem vergessenen Vorort von Beirut oder Caracas, um herauszufinden, was ein Reisender ist.
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Rezension:
"... haben sich mit Axel Monte ... und Cut-up-Urgestein Jürgen Ploog
zwei Brüder im Geiste zusammengefunden, um die These vom Virus
der Sprache auch der deutschen Leserschaft nahezubringen. Dabei
erinnert die Arbeitsteilung an einen sauberen Bauchschnitt mit
scharfem Skalpell: während Jürgen Ploog einen langen Essay
beisteuert, übernimmt Axel Monte mittels Mesostichen den 'lyrischen'
Part. So deutlich 'Sprache ist ein Virus' zunächst in zwei Teile
unterteilt zu sein scheint, so deutlich gehören diese beiden Hälften
doch zusammen, kommunizieren vortrefflich miteinander und mit dem
Leser... 'Sprache ist ein Virus' - ein interessantes Buch und für
alle Wortverbundenen Anlass genug, die routinierte
Selbstverständlichkeit abzustreifen und sich mal wieder mit dem
'Material' der Sprache zu beschäftigen."
Stefan Heuer in SUBH
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RÜDIGER SAß:
Hypochondrium
Montagmorgengeschichtetes
ISBN 3-933805-05-8, 80 Seiten / EUR 7,80
TEXTAUSZÜGE
aus: Im Traumrestaurant
Da hocken, sitzen, kauern wir im Traumrestaurant der Zweitstraße.
Draußen tun wir das, und innen sind wir. Pinguine schießen über
unsere Köpfe hinweg. Sie schießen durch die Luft wie Löwen während
einer Schutzübung. Schützen wir die Luft! Bestellen wir Glück, Liebe
und Gesundheit beim Ober. Der bedient uns mit Luft und Schlangen.
Ober öffnet uns. Er klappt unsere Körper einem Koffer gleich auf und
steckt Luft und Schlangen in uns. Die schaffen Träume. Wir haben
jetzt Platz für Einbildungen. Wir sind der Ort von Träumen über
Butter, Toast und festen Stuhl. Jederzeit fließt es dünn aus uns
heraus...
aus: Heimatmelodie
... Schon graut es. Zwei befreundete Nadelstreifenanzüge in Stock
und Hut stehen gegenüber vor dem soeben geöffneten Supermarkt in der
Gosse. Sie trinken Bier aus bunten Blechdosen und lallen und
krakeelen Wahrheiten aneinander vorbei.
"Du, ich stand letztens mitm Schnellbus in Stau."
"Ählich? Kollektiver Selbstmordversuch, ey, kollektiver
Selbstmordversuch. Das sach ich Dir."
Und während das Dröhnen der gerade erwachten Stadt über Dächer und
durch Häuserfluchten in die Straße schwappt, werfen vereinzelte
Kiesel lange Morgensonnenschatten auf den Weg, Schatten, um ein
vielfaches größer als sie selbst.
Rezensionsauschnitte:
"Hypochondrium" (im Untertitel "Montagmorgengeschichtetes") habe
ich schnell und gerne gelesen, dabei oftmals laut gelacht - etwas,
was ich von vielen anderen Büchern leider nicht behaupten kann...
Stefan Heuer in SUBH
"Diese "Heimatmelodien" schwingen in Moll, baden jedoch nicht in
Tristesse. Dazu sind seine Freude an Skurrilem und sein Hang, aus
dem Banalen ins Surreale abzuheben, zu ausgeprägt. Die 20 Geschichten,
die der Autor Montag morgens zu einem "Hypochondrium"
aufgeschichtet hat, beeindrucken sprachlich, überraschen mit
komischen, zuweilen irrwitzigen Bildern und phantastischen
Gedanken..."
Sylvia Blankenburg in
den "Lübecker Nachrichten"
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THOMAS STEMMER:
Pfreimd w ä r t s
oder 7 Fahrradspuren von Weiden
i. d. Opf. in Richtung Süden
ISBN 3-933808-02-3, 60 Seiten / EUR 6,60
Der Autor, selbst gebürtiger Weidener, den es nach Heidelberg (Studien am Südasieninstitut), Bremen (Dr. Phil.) und immer wieder ans Mittelmeer (u. a. zwei Jahre Aufenthalt in Barcelona) zog, radelt mit einem geliehenen Fahrrad nach "Süden". Daß dieser Süden eben südlich von Weiden, in Pfreimd, in der mittleren Oberpfalz, beginnt, erfahren wir in diesem amüsanten und literarisch brillanten "Fahrradwanderführer". Ein wenig erinnern diese Erzählungen an die Reisebeschreibung R. L. Stevensons "Reise mit dem Esel durch die Cevennen", so daß man sagen möchte, dies Buch hier beschreibt die Reise "mit dem Drahtesel durch die mittlere Oberpfalz".
Rezensionsausschnitt:
"Einen literarischen Leckerbissen stellen die sieben Schilderungen
von Fahrradtouren dar, die Thomas Stemmer ... in der PO EM PRESS
veröffentlicht hat... Frisch von der Leber weg erzählt der Autor von
seinen ungeübten Erfahrungen auf dem Drahtesel, verknüpft frank und
frei Sinneswahrnehmungen mit Erinnerungen an Erlebtes oder Gelesenes
... Dabei gelingt Stemmer ein witziges, postmodernes Pendant en
miniature etwa zu Eichendorffs "Taugenichts" oder Thoreaus "Walden":
ein lesenswertes und übrigens auch sympathisch aufgemachtes
Vademecum für (geistige) Radfährtensucher."
Florian Vetsch, St.Galler Tagblatt
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URS BÖKE:
"Das Land gefährden" - Gedichte
ISBN 3-933805-03-1, 60 Seiten / EUR 6,90
Nahe dran am pochenden Leben beschreibt der Downtownpoet Urs Böke
in seinen Gedichten den Alltag in der Stadt, besonders den in seiner
Heimatstadt Essen. Seine bildreiche und dynamische Sprache reißt den
Leser mit und führt ihn durch die "Betonfeste", "Vom Anfang", bis
"Ans Ende der Nacht".
LESEPROBEN:
DIE SICH NICHT FINDEN
Steht mancher kurz vor Feierabend
im Neonlack entfremdeter Städte
die Flasche am Hals ein Messer
an den Adern läuft aus Traumresten
vorbei ein Orgasmusduell im Leben
nichts erreicht zu haben weiter hinten
grüßen sie bevor sie verrecken auf
metallenen Parkbänken die Macht
von heute heißt Sheriff gesäuberte
Einkaufspassage und manchmal noch
Beischlaf (immer seltener finden sich
noch Menschen zusammen ohne Gewalt)
andere werden getrimmt Armut als
Kriminalität zu betrachten es wird
verordnet abgeschoben zwangsernährt
(diese Zeiten werden nie vergehen) im
Schatten einer dunklen Republik wächst
Geschwür an Geschwür Mord an Mord
manchmal auch Glück an Geld und Geld
an Glück was bleibt noch zu harren in Sicht
ist kein Ende in Sicht ist gutes Wetter warm
wird es werden die Sonne wird die Opfer
erhellen Gestank gleicht Unmut keiner er-
hebt sich kein Arzt wagt noch zu sagen:
Ohnmacht ist nur Symptom das Leiden
heißt Deutschland.
ALLES GEHT SEINEN GANG
Wie oft gehörte uns die Welt
wie oft wollten wir sie retten
und aus den Angeln heben so-
bald die Flaschen leer waren
was haben wir geschwätzt
dumm dahergelabert und versucht
die Weltrevolution
im Suff zu beginnen
es haute alles nicht hin
wir verloren uns in Arbeitslosigkeit
Resignation und einsamen Betten
und um uns über Wasser zu halten
hin und wieder auch in kriminellen
Kleinstdelikten an deren Aufklärung
selbst die Bullen kein Interesse hatten
was waren wir bescheuert
leere Bierkästen zu klauen
um vom Pfand das wir bekamen
neue zu kaufen
im Übermut ging auch schon mal
eine Kioskscheibe zu Bruch
die Stangen waren schnell verscherbelt
oder von uns selber aufgeraucht
und immer wieder immer wieder
fragt ihr mich wie lange das
denn noch so weitergehen soll
und ich wußte
jahrelang keine Antwort für euch.
LESERSTIMMEN:
Urs Böke hat einen neuen Gedichtband herausgebracht: Das Land
gefährden. Es sind 38 Gedichte die den Durchschnitt gefährden, oder
das konservative Mittelmaß, sie gefährden unsere gespielte Routine
und den Traum von Glück und Liebe, denn es fängt damit an, "zu
versuchen einen Sinn // abzugewinnen betrachte aus dem Dickicht //
heraus die Plakatwände die Werbung im // Fernsehen die makellosen
Körpercretins // fühl die Schuppen deiner Kopfhaut (darunter // gähnt
Leere) die Metastasen deines Geistes // höre deinen Tod auf leisen
Sohlen anfangen // zu lachen anfangen durchzuhalten //
Er hält und blickt durch.
Hartmuth Malorny
"Das Land gefährden" enthält so einige Zeilen, für die ich sehr viel
geben würde, wenn ich sie geschrieben hätte. Wahrheit muss Wahrheit
bleiben: Nicht alle Essener scheinen plump und wortkarg zu sein. Das
Land gefährden - mit ein paar mehr Bökes wäre es tatsächlich möglich.
Stefan Heuer
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AbgeZockt & Zugenäht
Poems n Storys von nebenan und untendrunter
ISBN 3-933805-00-7, ca. 138 Seiten / EUR 8,45
Anthologie mit 30 Autorinnen und Autoren aus der Social Beat Szene und dem Underground Literatur Bereich.
Dieses Buch wurde konzipiert als LESEBUCH. Autorinnen und Autoren wie Michaela Seul, Bettina Sternberg, Jaromir Konecny, Wolfgang G. Fienhold, Hartmuth Malorny, Hadayatullah Hübsch und andere Klassiker geben sich die Ehre. Mit von der Partie sind ebenso viele junge Schriftstellertalente.
LESERSTIMMEN:
Hier findet das "wahre Leben" statt - und das ist, wie manche schon ahnen, oftmals kaum so schön & glanzpoliert, wie die Welt der Vorzeigefamilien und Liebespärchen mit Bausparvertrag. Auf der anderen Seite sind es gerade die kraftvollen, schmerzehrlich-melancholisch gefärbten brutal-direkten, von Humor und beißender Ironie durchsetzten, teils auch hintergründigen Poems & Stories, die amüsiert bis ergriffen zum Weiterlesen animieren...
L.K. in LAYOUT
... doch was Thomas Schweisthal hier abliefert, kann sich mehr als einmal sehen, und vor allem lesen lassen. Er schafft es, ohne eitle Autoren von außerhalb der Szene hinzuziehen zu müssen, harte und direkte Lyriken und Stories zu präsentieren, ohne dabei auf sprachliche Vielfalt und hohes Niveau verzichten zu müssen...
Urs Böke in HEADLINE
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Johanna Machtl:
None-Night-Stands
Und andere Lieblosabenteuer - Gedichte
ISBN 3-933805-01-5, 50 Seiten / EUR 4,85
Das Debüt der Regensburger Autorin. Mit dabei auch "Morgenstund" und "Schlaflos", die in der Kunst- und Literaturzeitschrift: Material - Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich, Nummer 1-1999 abgedruckt sind.
LESEPROBE:
NIEMANDSLAND
Kuß an der Haustür
ersetzt durch 2 m Sicherheitsabstand
2 m Einsamkeit
die du zur Mauer hochziehst
unüberwindbar
für mich.
Kein Streicheln über meinen Rücken
ließ mich je so erzittern
wie deine intensive Nicht-Berührung
in diesem
Moment.
LESERSTIMMEN:
... Dieser Gedichtband hat mich schwer begeistert...
Jerk Götterwind in MY CHOICE
... Mit "None-Night-Stands" legt sie nun ihren ersten Gedichtband vor. Ausgedient, wenn auch nicht weniger wahr, die eher nur reflektierenden Kleinode ... Weitaus besser und das, was wir bei Punk Bands Kick ass! nennen würden, die Miniaturen, kurze Erzählungen mit Zeilenbruch ... Bei anderen Stücken gingen mir wahrlich die Augen auf. Gerade Texte wie "Zimmer 9" dokumentieren kongenial den Zynismus unserer heutigen Zeit ...
Tuberkel Knuppertz in OX
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